Ayurveda & Vastu Praxis

Gleichgewicht der Doshas und das vollkommene Gesundheit

 

Ayurveda versteht sich selbst als universelle Medizin, die überall und zu allen Zeiten Gültigkeit hat. Ihre Heilkunst wurzelt in zeitloser Wirkung des Naturgesetzes, der stillen Intelligenz, die allem Leben zugrunde liegt.

Veda bedeutet das vollkommene Wissen über Naturgesetze, Ayus – das Leben, oder Lebensspanne. Ayurveda ist vollkommenes Wissen über das Leben in seinem ganzen Spektrum, sowohl zeitlose, ewige Dimension des Lebens, als auch zeitlich begrenzten, individuellen Leben.

 

Die Ayurvedische Heilkunst besteht in Erhaltung, bzw. Wiederherstellung der Balance zwischen fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, die jeder Erscheinung und jeder Zelle zugrunde liegen. Jeweils gepaart bilden sie drei Grundkräfte, die man Doshas (potentielle Verderber!) nennt (Vata, Pitta und Kapha), die alle körperlichen und seelisch – geistigen Funktionen steuern. Diese drei Grundkräfte sind überall in der Natur zu finden. Sie befinden sich in ständiger dynamischer Wechselwirkung bezüglich Tageszeiten, Jahreszeiten, Lebensphasen, hormonellen Rhythmen. Ihr Gleichgewicht ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.

 

Um Gleichgewicht zu erhalten, bzw. wiederherzustellen, bedient sich  Ayurveda verschiedener Methoden, wie Ernährungsmedizin, Ordnungstherapie, Ausleitungsverfahren, Arzneimitteltherapie (Pflanzliche und mineralische), Manualtherapie, Bewegungstherapie, Meditation, oder Gesprächstherapie.

 

„Gleichgewicht der Doshas heißt dass man dem Leben nicht erlaubt aus der Ganzheit zu treten. Das ist die vollkommene Gesundheit.“

                                                                                                          Maharishi

 

Krankheit entsteht auf dem Boden des Ungleichgewichtes die Doshas. Jeweilige Doshas kann man mittels drei von insgesamt sechs Geschmäckern , im Gleichgewicht halten. Schlüssel besteht in dem das man Nahrung zu sich nehmen soll, das die überschüssige Dosha beruhigt. Dafür braucht man Wissen über Doshabestimmung und Wirkung des jeweiligen Geschmackes.

 

Eigenschaften der Doshas

 

Vata (Luft und Ether)

 

–          zierlicher Körperbau

–          trockene Haut

–          lernt schnell, aber auch schnell vergißt

–          unregelmäßige Verdauung

–          Neigung zu Verstopfung

–          neigt zu Sorgen und Ängsten

–          oberflächlicher Schlaf

–          kälteempfindlich

 

Vata in Gleichgewicht

 

–          lebhaft

–          Freude, Heiterkeit

–          Wachheit

–          schnelle Auffassungsgabe

–          gesunder Schlaf

–          leichter, graziler Gang

–          schöne Haut

–          regelmäßige Verdauung

 

 

Vata in Ungleichgewicht

 

–          Unruhe

–          Nervosität

–          Vergesslichkeit

–          Schlafprobleme

–          Spannungen und Langsamkeit

–          Trockene Haut

–          Verdauungsprobleme

 

 

Körperliche Merkmale beim Vataungleichgewicht:

 

– Schmerzen, Krämpfe, Unruhe, Schwindel, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen (Blähungen, Verstopfung), Zittern, Trockene Haut und Haar, Rauhigkeit, Instabilität der Gelenke, Steifigkeit

 

Geschmäcker die vataberuhigend wirken sind: süß, sauer, salzig.

Geschmäcker die man meiden sollte: scharf, bitter, herb.

 

Pittaeigenschaften (Feuer und Wasser)

 

–          mittlerer Körperbau

–          muskulös

–          oft rote Haarfarbe

–          neigt zu Sommersprossen und Mutermalbildung

–          starkes Hungergefühl

–          schnell gereizt

–          gut als Führungskraft, gute Redner

–          Unternehmungslust

–          mag kein heißes Wetter

 

 

Pitta in Gleichgewicht

 

–          unternehmungslustig

–          Idealist, energisch

–          geordnet

–          lebhaft, freundlich

–          wissbegierig, breites Interesse

–          leuchtende Auge und Haut

–          gute Verdauungskraft

 

Pitta in Ungleichgewicht

 

–          unruhig, neigt zu Kritik

–          andere und sich unter Druck setzen

–          Perfektionist

–          gereizt

–          neigt zu Übertreibungen

–          graues Haar, unreine Haut

–          Abszesse

–          Verdauungsprobleme

 

 

Körperliche Merkmale bei Pittaungleichgewicht:

 

– Entzündungen, Hitzewallungen, Brennen, Übersäuerung des Magens, Abszesse, Furunkel, Hautauschläge, Haarergrauen und Haarausfall, Fieber, Starker Hunger und Durst

 

Geschmäcker die Pittaberuhigend wirken: bitter, süß und herb.

Geschmäcker die man meiden sollte: sauer, salzig, scharf.

 

 

Kaphaeigenschaften (Erde und Wasser)

 

–          schwerer Körperbau

–          langsam, in sich ruhend

–          langsamer, schwerer Schritt

–          glatte, fettige Haut, dickes Haar (meist dunkel)

–          lernt langsam,  methodisch

–          langsame Verdauung, oft Obstipation

–          ruhige, stabile Persönlichkeiten

–          große Kraft und Ausdauer

 

Kapha in Gleichgewicht

 

–          ruhig, freundlich

–          stark, große Ausdauer

–          beständig, methodisch

–          großer, gutgebauter Körper

–          glatte Haut, dickes Haar

–          gutes Gedächtnis

–          tiefer Schlaf

–          langsame, regelmäßige Verdauung

 

Kapha in Ungleichgewicht

 

–          depressiv, ohne Interesse

–          schwach, zu Lethargie neigend

–          übergewichtig

–          sehr fettige Haut und Haar

–          zuviel Schlaf

–          schlechter Appetit

–          träge Verdauung

 

 

Körperliche Merkmale bei Kaphaungleichgewicht:

 

– Fettleibigkeit, Wasseransammlungen im Gewebe, vermehrte Schleimbildung, Trägheit, Lymphstau,  Schläfrigkeit, Blässe der Haut

 

 

Geschmäcker die kaphaausgleichende Wirkung haben: scharf, bitter, herb.

Geschmäcker die man meiden sollte: süß, sauer, salzig.

 

 

Geschmäcker

 

Süß stimuliert Bauchspeicheldrüse, beruhigt. Dazu gehören:

-Zucker, Milch, Butter, Reis, Weizen, meiste Obstsorten, viele Gemüsesorten, wie Artischocken, rote Bete, Kürbis, Fenchel, Datteln, Feigen, Rosinen

 

Sauer: Stimuliert und kräftigt Magendrüsen, unterstützt Schleimproduktion, macht zufrieden.

Dazu gehören:

– Jogurt, Käse, Sauermilchprodukte, Grapefruit, Zitrone, grüne Äpfel, Tomaten, Roggenbrot, Erdnüsse. Sauere Nährung braucht 5 – 6 Stunden um verdaut zu werden. Deshalb sollte nicht spät nachmittags oder abends gegessen werden.

 

Salzig: fördert Appetit und Flüssigkeitsausgleich, hat stabilisierende Wirkung. Dazugehören:

– Salz, Meeresfrüchte, Oliven, manche Gemüsesorten, aber auch verarbeitete Nahrungsmittel.

 

Scharf: fördert Stoffwechsel, reinigt und wärmt, wirkt aktivierend. Dazu gehören:

– Chilli, Pfeffer, Rettich, Radieschen, Pfefferminze, Basilikum, Thymian, Petersilie

 

Bitter: reinigt, stimuliert Leber und Galle, belebt. Zu dieser Nahrungsgruppe gehören:

– grüner Salat, Löwenzahn, Walnüsse, Meerrettich

 

Herb: beruhigt Schleimhaut, wirkt trocknend und zusammenziehend. In dieser Nahrungsgruppe befinden sich

– alle Hülsenfrüchte, Sellerie, Birnen, Gerste, Mais, Kurkuma, Rosmarin, Honig